Wir verstehen uns als InternationalistInnen mit dem Fokus auf Kurdistan, sowohl in der Türkei als auch in Rojava/Nordsyrien. Wir solidarisieren uns mit den emanzipatorischen kurdischen Bewegungen und AktivistInnen ebenso wie mit Kämpfen in der Türkei gegen das Erdogan-Regime. Wir wenden uns gegen die deutsche Politik und Wirtschaft, die das Erdogan-Regime immer wieder stützt und damit Krieg und Unterdrückung in der Türkei und Rojava mit verantwortet.
Seit dem mutigen und verlustreichen Kampf der kurdischen Milizen gegen den IS in Kobane und der Revolution in Rojava im Gebiet Nord-Syriens spielt der Bezug auf diesen Ansatz für uns eine besondere Rolle. Das basisdemokratische, multiethnische, antipatriarchale und ökologische Gesellschaftsmodell Rojavas ist ein Beispiel für eine Gesellschaft, die sich vorgenommen hat, sich ohne Gewalt und Unterdrückung weiterzuentwickeln. Seit einiger Zeit sind wir deshalb in der internationalen Kampagne Riseup4Rojava aktiv.
Die größte Bedrohung für das Projekt geht momentan von den militärischen Angriffen und der Besatzung durch die Türkei aus. Für Deutschland ist die Türkei ein wichtiger Wirtschafts- und geostrategischer Partner, daher werden Repression, Menschenrechtsverletzungen und Kriege immer wieder diplomatisch unter den Teppich gekehrt. Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Waffenlieferungen und nicht zuletzt der Flüchtlingsdeal unterstützen das türkische Regime. So bezieht Deutschland in dem Konflikt zwischen der kurdischen Freiheitsbewegung und dem Türkischen Regime Position. Der Flüchtlingsdeal zwischen der Türkei und EU/Deutschland ist ein Baustein in dieser schrecklichen Realität und der humanitäre Katastrophe der Festung Europas.Auch gegen die militärische Aufrüstung der Türkei suchen wir nach praktischen Interventionen, um Einfluss auf die öffentliche Meinung zu gewinnen und um Veränderungen durchzusetzen. So beteiligen wir uns unter anderem an der Kampagne Rheinmetall entwaffnen.
Europa und insbesondere Deutschland zielen mit ihrer Politik auf die Bekämpfung der kurdischen Bewegung. Seit dem Verbot der PKK und fast aller linken kurdischen Vereine 1993 wird mit dem Paragraph §129 die Grundrechte und politische Organisierung der Kurdinnen und Kurden weitestgehend eingeschränkt. Wir solidarisieren uns gegen die Repressionen mit der kurdischen Bewegung und der kurdischen Opposition in der Türkei.